In Kooperation mit der katholischen Kirche St. Bernhard
– Immer noch gilt die Todesstrafe auch Christ*innen als gerechte Strafe für schwerstes Unrecht. Die katholische Kirche hingegen lehnt die Todesstrafe seit langem kategorisch ab, weil kein Mensch das Recht hat, über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden. Papst Franziskus hat diese Haltung im vergangenen Jahr durch eine Änderung des Katechismus noch einmal bekräftigt.
Am Internationalen Aktionstag gegen die Todesstrafe will die Gemeinde St. Bernhard – in Kooperation mit der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. und Amnesty International Frankfurt – den Fokus auf Menschen richten, die in Todestrakten leben. An eine kurze Einführung zur derzeitigen Situation der Todesstrafe weltweit (Amnesty International) schließt sich eine Lesung aus Briefen, Gedichten und Erzählungen von Gefangenen in Todeszellen der USA an. Die Texte geben Innenansichten von Delinquenten, die wegen eines Tötungsdelikts zum Tode verurteilt wurden, und lassen die Menschen hinter den Tätern erkennen.
Dabei ist nicht nur die inhaltliche Bandbreite, sondern auch der Tiefgang der Beiträge enorm: Ohnmacht und Verzweiflung bahnen sich genauso Raum wie Gedanken über Schuld und Versöhnung oder Zeugnisse des Glaubens und des tiefen inneren Friedens. Für besondere Spannungen sorgen Schilderungen von Alltagsbeobachtungen, die schon meditative Züge tragen, und von Emotionen, die in krassem Gegensatz zu den begangenen Taten stehen.