„Berlin 2018. In einem Zeitungsartikel lese ich vom schrecklichen Tod des jungen Journalisten Eric Lebembe in Kamerun, meinem Heimatland. Er wurde gequält und erschlagen, nur weil er schwul war und für die Rechte der Homosexuellen gekämpft hatte. Ich beschließe, einen Film darüber zu machen.”
In Kamerun ist Homosexualität – wie in fast allen afrikanischen Ländern – immer noch eine Straftat und ein grosses Tabu und gilt für die betroffenen Familien als grosse Schande. Der Film enthüllt: die Ermordung Eric Lebembes ist kein Einzelfall.
CODE DER ANGST erzählt die Lebenssituation der LGBT-Menschen in Kamerun. Gleichzeitig zeigt er die persönliche Auseinandersetzung des aus Kamerun stammenden Regisseurs Appolain Siewe mit seiner homophoben Erziehung, der Intoleranz gegenüber Homosexuellen in der Gesellschaft Kameruns und in seiner eigenen Familie, deren ursprünglichen homophoben Tradition ihm mittlerweile fremd geworden ist. Denn durch sein Leben in Deutschland hat sich Appolains Blick verändert. Als er für die Dreharbeiten in die alte Heimat fliegt, um zu verstehen, warum Homophobie in der Kameruner Gesellschaft so verankert ist, macht er als erstes die traurige Erfahrung, dass sein geliebter Vater sich deswegen verleugnet und ihn nicht sehen will.
Appolains Siewes eigene Erfahrungen, die berührenden Begegnungen mit Aktivisten, die trotz grosser Gefahren mit einem unglaublichen Mut für Toleranz in ihrem Land kämpfen, und seine Gespräche mit Kameruner Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, insbesondere auch der bekannten kamerunischen Menschenrechtsanwältin Alice Nkom, die 2014 den Menschenrechtspreis von Amnesty International Deutschland erhielt, machen den Film zu einem einzigartigen Dokument.
Es schließt an das Filmgespräch mit dem Regisseur Appolain Siewe.