Zum Internationalen Frauentag fand am 9. März eine Podiumsdiskussion in der Frankfurt University of Applied Sciences statt. In dem Einführungsreferat beschrieb Dr. Katja Mielke die historische Entwicklung der Frauenrechte in Afghanistan. Dabei formulierte sie eine kritische Haltung zur Frauenförderung durch westliche Staaten vor der Machtübernahme der Taliban, da aus westlicher Perspektive gehandelt wurde und die weitgehend ländlichen Strukturen des Landes nicht in den Blick genommen wurden.
Die Podiumsteilnehmerinnen, moderiert von Ursula Rüssman (Frankfurter Rundschau), beschrieben aus persönlicher Sicht die Machtübernahme durch die Taliban und benannten die menschenverachtenden Lebensumstände, die den Frauen und Mädchen aufgezwungen werden. Sie formulierten zusammen mit dem Amnesty Vertreter Forderungen an die Politik und Zivilgesellschaft.
Dr. Alema Alema (PRO ASYL) forderte, internationale Konferenzen sollten nicht über, sondern mit Afghanen und Afghaninnen aus Afghanistan und im Exil über die Zukunft des Landes sprechen.
Eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Gender Apartheid sollte angestrebt werden.
Malihe Bayat Tork (Hessischer Flüchtlingsrat – Fachstelle Afghanistan) forderte auf, die Taliban nicht als Regierung anzuerkennen. Sie fragt kritisch nach der feministischen Außenpolitik, insbesondere die extrem stockende Umsetzung der Aufnahmeprogramme lässt die Frauen im Stich.
Frederik Pötting (Amnesty International, Kooperationsgruppe Afghanistan) betont die erfolgreiche Einflussnahme durch internationalen öffentlichen Druck. Er fordert die deutsche Presse auf, mehr über die Frauen in Afghanistan zu berichten.
Durch unsere internationale Solidarität müssen wir den Kampf der afghanischen Frauen stärken und ihren mutigen Einsatz würdigen!